Pflegehilfsmittel - Definition, Zuzahlung & Antrag
Isabell Jungesblut
Pflegen bedeutet mehr, als nur körperliche Unterstützung zu leisten. Es ist eine Herzensangelegenheit, die oft mit großen Herausforderungen verbunden ist. Umso wichtiger ist es, dass Sie als pflegende Angehörige Entlastung erfahren und die bestmögliche Unterstützung erhalten – nicht nur für Ihre Liebsten, sondern auch für sich selbst.
Pflegehilfsmittel sind dabei wie kleine Alltagshelfer. Sie sind speziell dafür gedacht, die häusliche Pflege zu erleichtern und die Selbstständigkeit der pflegebedürftigen Person zu fördern. Mit ihrer Hilfe wird die Pflege nicht nur sicherer, sondern oft auch deutlich komfortabler – und zwar für die Pflegeperson, aber auch für Ihre Angehörigen.
Pflegehilfsmittel im Überblick: Ihre Alltagshelfer für die Pflege
Pflegehilfsmittel gibt es in vielen Formen und Funktionen. Die Pflegeversicherung unterscheidet zwei Arten von Pflegehilfsmitteln:
- Technische Pflegehilfsmittel: Dazu gehören zum Beispiel Pflegebetten, Lagerungshilfen oder Notrufsysteme. Diese Pflegehilfsmittel sorgen für mehr Sicherheit und ermöglichen es, den Alltag besser zu bewältigen.
- Verbrauchsprodukte: Diese umfassen beispielsweise Produkte für die Hygiene in der Pflege, wie Einmalhandschuhe, Betteinlagen oder auch Desinfektionsmittel. Sie sind für die tägliche Pflege unverzichtbare Produkte.
Pflegehilfsmittel beantragen
Wenn Ihr pflegebedürftiges Familienmitglied Pflegehilfsmittel benötigt, ist ein schriftlicher Antrag bei der Pflegekasse notwendig. Dieser kann ganz unkompliziert und formlos gestellt werden – zum Beispiel per Brief, Fax oder bei einigen Kassen auch online über deren Website. Für eine einfache und schnelle Bearbeitung können Sie auch auf eine Mustervorlage zurückgreifen, die Ihnen beim Formulieren hilft.
Für technische Pflegehilfsmittel, wie beispielsweise ein Pflegebett, ist es oft hilfreich, eine Begründung beizufügen. Diese Begründung kann von einem Arzt, einer Pflegefachkraft oder im Rahmen einer Begutachtung durch den Medizinischen Dienst ausgestellt werden und bestätigt die Notwendigkeit des entsprechenden Hilfsmittels. Nach Eingang des Antrags bei der Kasse muss diese innerhalb von drei Wochen über Ihren Antrag entscheiden. Wenn eine Pflegefachkraft oder der Medizinische Dienst in die Entscheidung eingebunden ist, verlängert sich die Frist auf fünf Wochen.
Falls die Pflegekasse die vorgegebenen Fristen nicht einhalten kann, muss sie Sie rechtzeitig schriftlich darüber informieren und den Grund dafür nennen. Erhalten Sie keine Mitteilung, gilt Ihr Antrag nach Ablauf der Frist als genehmigt.
Pflegehilfsmittel: Kosten und Zuschüsse
Ein kurzer Blick auf Hilfsmittel: Unterschiede und Zuständigkeiten
Voraussetzungen für die Kostenübernahme von Pflegehilfsmitteln
Neuerungen bei den „Zum Verbrauch bestimmten Pflegehilfsmitteln“ ab 2024
Fazit: Pflegehilfsmittel – eine Unterstützung, die entlastet
Pflegehilfsmittel sind mehr als nur praktische Alltagshelfer – sie sind eine wertvolle Unterstützung, die den Pflegealltag spürbar erleichtert und mehr Raum für Zuwendung schafft. Sie helfen nicht nur dabei, die Selbstständigkeit der pflegebedürftigen Person zu fördern, sondern nehmen auch pflegenden Angehörigen viele Lasten ab.
Durch die klar geregelte Kostenübernahme durch die Pflegekasse müssen finanzielle Hürden dabei keine Sorge bereiten. So bleibt mehr Raum und Energie für das, was wirklich zählt: die fürsorgliche Begleitung und das Miteinander, das die Pflege so besonders macht.
💜-liche Grüße
Ihre Isabell Jungesblut
Zuletzt aktualisiert: Dieser Artikel wurde am 02.01.2025 zuletzt aktualisiert.
Zuletzt aktualisiert: Dieser Artikel wurde am 02.01.2025 zuletzt aktualisiert.
Pflegehilfsmittel: Häufig gestellte Fragen
Kann ich mir die 42 Euro für Pflegehilfsmittel zum Verbrauch auszahlen lassen?
Nein, der Betrag kann nur für erstattungsfähige Verbrauchsprodukte genutzt werden.
Kann man Pflegehilfsmittel in der Apotheke kaufen?
Ja, die Pflegehilfsmittel können Sie in der Apotheke kaufen. Viele Apotheken bieten sowohl Verbrauchsprodukte wie Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel als auch technische Pflegehilfsmittel an. Es empfiehlt sich jedoch, vorher bei Ihrer Pflegekasse nachzufragen, ob diese spezielle Verträge mit bestimmten Anbietern hat.
Was ist der Unterschied zwischen Pflegehilfsmitteln und Hilfsmitteln?
Pflegehilfsmittel sind Hilfen, die in der häuslichen Pflege benötigt werden, um diese zu erleichtern, die Pflegebedürftigen zu unterstützen oder ihnen eine selbstständigere Lebensführung zu ermöglichen. Die Kosten dafür werden von der Pflegekasse übernommen. Hilfsmittel hingegen dienen der medizinischen Versorgung, werden nach ärztlicher Verordnung von der Krankenkasse finanziert und sind im Einzelfall erforderlich, um den Erfolg einer Krankenbehandlung zu sichern, einer drohenden Behinderung vorzubeugen oder eine bestehende Behinderung auszugleichen.
Wie hoch ist die Zuzahlung für Pflegehilfsmittel?
Für technische Pflegehilfsmittel ist ein Eigenanteil von 10 Prozent der Kosten zu leisten, maximal jedoch 25 Euro pro Hilfsmittel. Größere technische Hilfsmittel, wie Pflegebetten werden oft leihweise überlassen. Verbrauchsprodukte, wie Einmalhandschuhe oder Desinfektionsmittel, werden bis zu einem Betrag von 42 Euro erstattet.
Welche Arten von Pflegehilfsmitteln gibt es und wer hat Anspruch darauf?
Die Pflegeversicherung unterscheidet zwischen technischen Pflegehilfsmitteln, wie Pflegebetten, Notrufsystemen oder Lagerungshilfen, die häufig auch leihweise zur Verfügung gestellt werden und Verbrauchsprodukten, wie Einmalhandschuhen, Betteinlagen oder Desinfektionsmitteln, die für den täglichen Pflegebedarf genutzt werden. Anspruch auf Pflegehilfsmittel haben pflegebedürftige Personen mit einem anerkannten Pflegegrad, die zu Hause oder in Wohngemeinschaften gepflegt werden. In stationären Pflegeeinrichtungen besteht dieser Anspruch nicht.
Zur Autorin
Isabell Jungesblut
Als Expertin für Gesundheits- und Krankenpflege bringt Isabell Jungesblut umfangreiche Erfahrungen aus der Akutversorgung aber auch aus der vollstationären Langzeitversorgung mit. Hier im Pflege ABC teilt sie ihr umfangreiches Wissen mit Ihnen, um die Pflege für Sie zu erleichtern.
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