Nasenbluten bei Senioren: Mögliche Ursachen und was Sie tun können

Isabell Jungesblut

Nasenbluten bei Senioren: Mögliche Ursachen und was Sie tun können

Isabell Jungesblut
Nasenbluten bei älteren Menschen ist kein seltenes Phänomen – und oft ein Schreckmoment. Besonders, wenn das Blut plötzlich und scheinbar ohne Grund fließt. In den meisten Fällen steckt jedoch keine ernsthafte Erkrankung dahinter. Dennoch ist es wichtig, die möglichen Ursachen zu kennen und zu wissen, wann ärztliche Hilfe notwendig ist.

Warum kommt Nasenbluten bei Senioren häufiger vor?

Mit zunehmendem Alter verändert sich die Nasenschleimhaut: Sie wird dünner, trockener und empfindlicher. Dadurch reichen schon kleine Reize aus, um feine Nasengefäße platzen zu lassen. 

Typische Ursachen und Auslöser für Nasenbluten bei älteren Menschen sind zum Beispiel:

  • Trockene Luft durch Heizung oder Klimaanlage
  • Mechanische Reize, etwa starkes Naseputzen oder Nasebohren
  • Bluthochdruck, der die feinen Gefäße stärker belastet
  • Blutverdünnende Medikamente
  • Infekte oder Allergien, die die Schleimhäute reizen
  • Gefäßveränderungen oder Blutgerinnungsstörungen, die mit dem Alter zunehmen können
  • Allgemeine Kreislauf- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die die Durchblutung beeinflussen

Neben diesen häufigen Auslösern kommen in seltenen Fällen auch andere Ursachen infrage, zum Beispiel Polypen, Nasentumoren oder Morbus Osler (eine angeborene Gefäßerkrankung).

Diese Aufzählung ist nicht abschließend – bei älteren Menschen wirken häufig mehrere Faktoren gleichzeitig. Häufiges oder starkes Nasenbluten sollte daher ärztlich abgeklärt werden, insbesondere wenn es ohne ersichtlichen Grund auftritt oder schwer zu stoppen ist.

Erste Hilfe bei Nasenbluten – so reagieren Sie richtig

Person putzt sich aufgrund von Nasenbluten die Nase
Wenn jemand plötzlich Nasenbluten bekommt, ist Ruhe das Wichtigste.
Beruhigen Sie die betroffene Person – Panik oder das Zurücklegen des Kopfes sind kontraproduktiv, weil das Blut sonst in den Rachen laufen kann.

So leisten Sie bei Nasenbluten Erste Hilfe:

  1. Die Person aufrecht hinsetzen und den Kopf leicht nach vorn neigen.
    So kann das Blut nach außen abfließen, ohne verschluckt oder eingeatmet zu werden. Legen Sie den Kopf nicht nach hinten – das kann Husten, Übelkeit oder Erbrechen auslösen.

  2. Die Nasenflügel zusammendrücken.
    Drücken Sie mit Daumen und Zeigefinger den weichen Teil der Nase der betroffenen Person 10 bis 15 Minuten lang fest zusammen.Lassen Sie sie dabei ruhig durch den Mund atmen und erklären Sie, dass das Blut nicht geschluckt, sondern ausgespuckt werden sollte.Wenn die Blutung danach weitergeht, wiederholen Sie den Vorgang ein zweites Mal für weitere 10–15 Minuten.

  3. Kühlen.
    Legen Sie ein kühles, feuchtes Tuch oder Kühlpad auf den Nasenrücken oder in den Nacken. Die Kälte kann die Gefäße verengen und so die Blutung schneller stoppen.

  4. Nach der Blutung Ruhe geben.
    Raten Sie der betroffenen Person, nicht sofort zu schnäuzen. Die Schleimhaut braucht Zeit, um zu heilen – außerdem sollte sie sich körperlich schonen und Wärme vermeiden.

Und diese Tipps gelten natürlich nicht nur, wenn Sie jemand anderem helfen, sondern auch für Sie selbst – die gleichen Maßnahmen können Sie bei eigenem Nasenbluten anwenden.

Mein Tipp an Sie für den Alltag:

Halten Sie zum Beispiel feuchtigkeitsspendende Nasensalben bereit. Sie schützen die Schleimhaut vor dem Austrocknen – besonders in der Heizsaison oder bei Klimaanlagenluft.

Wann sollten Senioren mit Nasenbluten zum Arzt?

Gelegentliches Nasenbluten ist meist harmlos. Doch in bestimmten Situationen ist eine ärztliche Abklärung notwendig. Sie sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn:

  • das Nasenbluten nach 15–20 Minuten trotz Druck nicht aufhört,

  • das Blut stark fließt oder aus beiden Nasenlöchern kommt,

  • die Blutung häufig wiederkehrt oder ohne erkennbaren Auslöser auftritt,

  • Schwindel, Schwäche, Blässe oder Kreislaufprobleme dazukommen,

  • das Blut in den Rachen läuft, verschluckt oder erbrochen wird.

Ein leichter Blutgeschmack im Mund ist dabei noch kein Grund zur Sorge – das kommt häufig vor, wenn etwas Blut nach hinten läuft.
Wenn jedoch mehr Blut in den Rachen fließt, die Person es nicht ausspucken kann oder mehrmals Blut erbricht, sollte das ärztlich untersucht werden.

Auch Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, müssen bei leichtem Nasenbluten nicht sofort zum Arzt. Da die Blutgerinnung jedoch herabgesetzt ist, kann eine Blutung länger oder stärker sein als üblich. Hört sie nicht auf oder tritt sie wiederholt auf, ist eine ärztliche Kontrolle zur Sicherheit empfehlenswert.

Vorbeugung: So beugen Sie Nasenbluten im Alter vor

Damit es gar nicht erst so weit kommt, können Sie vorbeugend einiges tun:

  • Raumluft feucht halten: durch Luftbefeuchter, Zimmerpflanzen oder Schalen mit Wasser auf der Heizung

  • Nasenschleimhaut pflegen: regelmäßig mit Nasensalbe, Öl oder Meerwasserspray befeuchten

  • Blutdruck kontrollieren: dauerhaft zu hohe Werte ärztlich behandeln lassen

  • Sanft schnäuzen: zu kräftiges Naseputzen kann feine Gefäße verletzen

  • Ausreichend trinken: das hält die Schleimhäute feucht und widerstandsfähig


Wenn regelmäßig Medikamente zur Blutverdünnung eingenommen werden, sprechen Sie mit dem Arzt oder der Ärztin über die richtige Dosierung und mögliche Nebenwirkungen.

Fazit: Nasenbluten bei Senioren ist meist harmlos – aber nicht immer

Gelegentliches Nasenbluten ist in der Regel unbedenklich und lässt sich mit ein paar einfachen Maßnahmen schnell stoppen. Dennoch sollte man die Ursachen für Nasenbluten bei Senioren ernst nehmen – besonders, wenn die Blutung häufig auftritt oder lange anhält. Eine ärztliche Abklärung kann helfen, ernsthafte Erkrankungen auszuschließen und die passende Behandlung zu finden.

Nasenbluten bei Senioren: Häufig gestellte Fragen

Warum bekommen Senioren so oft Nasenbluten?

Mit zunehmendem Alter wird die Nasenschleimhaut dünner, trockener und empfindlicher. Dadurch können kleine Gefäße leichter reißen. Auch Bluthochdruck, trockene Raumluft und bestimmte Medikamente – vor allem blutverdünnende Mittel – können das Risiko erhöhen.

Was hilft sofort gegen Nasenbluten bei Senioren?

Setzen Sie die betroffene Person aufrecht hin und neigen Sie den Kopf leicht nach vorne, damit das Blut abfließen kann. Dann die Nasenflügel ca. 10 bis 15 Minuten lang zusammendrücken und ruhig durch den Mund atmen. Ein kühles Tuch oder Kühlpad auf Stirn oder Nacken kann zusätzlich helfen, die Gefäße zu verengen.

Wann sollten Senioren mit Nasenbluten zum Arzt gehen?

Ein einmaliges, leichtes Nasenbluten ist meist harmlos. Eine ärztliche Abklärung ist jedoch sinnvoll, wenn die Blutung nach 15–20 Minuten nicht stoppt, sehr stark oder wiederholt auftritt oder ohne erkennbaren Grund beginnt. Auch wenn blutverdünnende Medikamente eingenommen werden und die Blutung länger anhält, ist ein Arztbesuch ratsam. Treten zusätzlich Schwindel, Schwäche oder Kreislaufprobleme auf, sollte ärztliche Hilfe angefordert werden – zum Beispiel, um eine stärkere Gefäßverletzung oder andere Ursachen auszuschließen.
Zur Autorin

Isabell Jungesblut

EXAMINIERTE GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGERIN
Als Expertin für Gesundheits- und Krankenpflege bringt Isabell Jungesblut umfangreiche Erfahrungen aus der Akutversorgung aber auch aus der vollstationären Langzeitversorgung mit. Hier im Pflege ABC teilt sie ihr umfangreiches Wissen mit Ihnen, um die Pflege für Sie zu erleichtern.
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